Entstehungsgeschichte des Netzwerks
Das Seniorennetzwerk Sankt Augustin
Entstehungsgeschichte
Eine Zusammenfassung
Seniorennetzwerke und Seniorentreffen der verschiedensten Art gab und gibt es seit Jahrzehnten. Auch in Sankt Augustin boten und bieten die verschiedensten Organisationen unterschiedlichste Aktivitäten an, bei denen Seniorinnen und Senioren Kontakte knüpfen und sich vernetzten können.
Eine dieser Aktivitäten war von 2005 bis 2009 das „Kennenlern-Café“ in der städtischen Begegnungsstätte Club Sankt Augustin. Hier wurde Seniorinnen und Senioren eine Gelegenheit geboten, Kontakte zu knüpfen und gemeinsame Aktivitäten zu planen.
Allerdings machte sich bei einigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern mit der Zeit Unzufriedenheit breit, weil die Gespräche und Kontakte zu oberflächlich waren und es für die Mehrheit eher auf das Konsumieren von Angeboten als auf aktives Mittun ankam.
So suchte Herr Walter Schilling, der Senioren- und Pflegeberater der Stadt Sankt Augustin, nach Ideen, wie man Menschen, die an persönlicheren Gesprächen mit mehr Tiefe interessiert waren, ein Forum bieten konnte. Dabei lernte er den „Sokratischen Gesprächskreis“ der Volkshochschule Bonn sowie die Friedrich-Spee-Akademie in Bonn kennen.
Das „Sokratische Gespräch“ ist – stark verkürzt zusammengefasst - der Versuch eines Gesprächs mit Diskussion und Entscheidungsfindung, in dem sich jeder als Gleicher unter Gleichen fühlen soll, d. h., jede Form von versteckter Hierarchie oder Herrschaft sollte ausgeschlossen sein.
Die Friedrich-Spee-Akademie will – ebenfalls stark verkürzt dargestellt - vor allem Menschen in der zweiten Lebenshälfte Anregungen geben, wie sie durch Engagement und Aktivität ihr Leben nach der Zeit der Arbeit selbstbestimmt und sinnvoll gestalten können. Sie will eine Netzwerk-Akademie von Bürgern für Bürger sein mit einem breit gefächerten Veranstaltungsprogramm für alle Menschen.
So entstand zunächst von Frühjahr 2010 bis Frühjahr 2011 im Club Sankt Augustin unter Leitung von Walter Schilling ein Gesprächskreis zu unterschiedlichen Themen. In diesem Kontext entwickelte er die Idee, in Sankt Augustin etwas Ähnliches wie die Friedrich-Spee-Akademie aufzubauen.
Die Suche nach engagierten Mitwirkenden sowie nach konkreten Vorschlägen und Ideen bezüglich der Form und Inhalte gestaltete sich zunächst schwierig, eine erste öffentliche Einladung an interessierte Seniorinnen und Senioren im März 2010 traf auf schwache Resonanz.
Um für die Idee zu werben, stellte sich auch die Friedrich-Spee-Akademie beim Seniorentag der Stadt Sankt Augustin am 18.06.2010 vor. Dabei konnten weitere Interessenten gewonnen werden.
Hierdurch ermutigt veröffentlichte Herr Schilling eine Einladung zu einem Treffen in der Begegnungsstätte Club Sankt Augustin am 28. Oktober 2010, die eine größere Resonanz fand.
An diesem Termin bildete sich eine Arbeitsgruppe, die - später als Lenkungsgruppe, dann als Organisationsgruppe bezeichnet - zunächst mit vielen wechselnden und dann einigen wenigen kontinuierlich arbeitenden Mitgliedern in vielen Sitzungen bis Herbst 2011 ein Konzept für ein zumindest in wesentlichen Teilen neuartiges „Seniorennetzwerk Sankt Augustin“ entwickelte.
Im Zuge dieser Aktivitäten benannte die Stadt Sankt Augustin mit Schreiben vom 06.06.2011 Herrn Schilling zunächst für ein Jahr offiziell als „Koordinator für den Aufbau eines Seniorennetzwerks Sankt Augustin“.
Kernpunkte dieses Konzepts, das sich vornehmlich an Menschen nach der Berufs- und Familienphase (kurz: Seniorinnen und Senioren) richtete, waren insbesondere:
Achtsamer und respektvoller Umgang miteinander
Weitgehende Selbstorganisation nach den Bedürfnissen der Seniorinnen und Senioren
Lernende Organisation ohne Vereinsstrukturen
Engagement der/des Einzelnen im Sinne der Gemeinschaft
Gegenseitige Hilfe in kleinen Alltagsdingen
Modularität und Flexibilität
Zweckgerichtete Öffentlichkeitsarbeit zur Verdeutlichung der Bedürfnisse
und der Leistungen der Seniorinnen und Senioren im Netzwerk
Externe Netzwerkbegleitung zur Unterstützung der Netzwerkaktivitäten sowie Hilfe bei der Bewältigung von Konflikten
(Über die weitere Ausgestaltung des Konzeptes sowie die daraus entwickelten Grundideen informieren die Startseite der Homepage des Seniorennetzwerks Sankt Augustin sowie die Seiten „Wir über uns“ und „Grundsätze“).
Am 10. November 2011 war es dann endlich soweit. Die Arbeitsgruppe stellte das Seniorennetzwerk Sankt Augustin der Öffentlichkeit vor. Parallel wurde es mit dem von Herrn Schilling entworfenen Logo in die Homepage der Stadt Sankt Augustin aufgenommen und so bekannt gemacht.
Rund eine Woche später, am 18. November 2011, fand das erste Treffen statt, zu dem öffentlich eingeladen wurde und knapp zwei Dutzend Interessierte erschienen.
Nach diesem ersten Treffen bestand das neue Seniorennetzwerk Sankt Augustin zunächst aus 14 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die so bezeichnet werden, um den Unterschied zu Mitgliedern eines Vereins zu verdeutlichen.
Knapp ein Jahr später, am 08. Oktober 2012, hatten sich dem Seniorennetzwerk bereits 37 Seniorinnen und Senioren angeschlossen, die in mehreren Untergruppen ihren verschiedenartigen Interessen und Aktivitäten nachgingen.
Unterstützend und beratend hatte auch Frau Andrea Eisele von der „Evangelischen Erwachsenenbildung (eeb) im Kirchenkreis An Sieg und Rhein“ erheblichen Anteil an der erfolgreichen Entwicklung des Netzwerks.
Da die Strukturen des Seniorennetzwerk Sankt Augustin nach und nach tragfähiger waren und die Selbstorganisation immer besser gelang, konnte sich Herr Schilling ab November 2012 weitgehend aus der unmittelbaren Arbeit im Netzwerk zurückziehen und auf die Netzwerkbegleitung sowie die Aufgabe einer Kontakt- und Servicestelle für das Seniorennetzwerk konzentrieren, womit er auch weiterhin von der Stadt Sankt Augustin beauftragt wurde.
Bald nach der Gründung des Seniorennetzwerks Sankt Augustin entstand der Wunsch nach einem eigenen Internetauftritt, einerseits zur Verbesserung und Erleichterung der internen Kommunikation, andererseits zur Verbesserung und Unterstützung der Öffentlichkeitsarbeit.
Dazu bildete sich eine Homepagegruppe, die alle zur Realisierung notwendigen Voraussetzungen schaffte und Maßnahmen ergriff, so dass die auch mit finanzieller Unterstützung der Bürgerstiftung Sankt Augustin erstellte Homepage zum Sankt Augustiner
Seniorentag am 21. September 2012 öffentlich präsentiert werden konnte.
Diese Homepage entwickelte sich schnell zu einem beliebten Instrument der internen Kommunikation und Darstellung der Aktivitäten des Seniorennetzwerks. Die Zugriffszahlen der Homepage zeigten auch bald ein großes Interesse einer breiten Öffentlichkeit an unserem Netzwerk.
Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit und der Werbung neuer Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden in den ersten drei Jahren sogenannte „Info-Cafés“ durchgeführt, bei denen das Konzept und die Aktivitäten des Seniorennetzwerks Sankt Augustin interessierten Gästen ausführlich präsentiert wurden. Diese Veranstaltungen waren sehr erfolgreich, so dass die Zahl der Netzwerkerinnen und Netzwerker stark anstieg.
Nachdem sich allerdings abzeichnete, dass ein zu schnelles Wachstum des Netzwerks für das gedeihliche Zusammenwirken nicht förderlich war, wurde dieses Instrument der Öffentlichkeitsarbeit ab Herbst 2014 nicht mehr eingesetzt.
Mit der Entwicklung bis 2013/2014 kann die Entstehung des Seniorennetzwerks Sankt Augustin als abgeschlossen gelten.
Die weiteren Anpassungen und Veränderungen sowie die unterschiedlichsten Aktivitäten können nicht Gegenstand dieser Zusammenfassung sein.
Vielen Dank für die Beiträge von Herrn Schilling und Frau Voigt, die in diese Zusammenfassung eingeflossen sind.
WL21.02.2019